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Der Holler

Der Holler- nie gepflanzt und trotzdem da

Den nächsten Hollunderstrauch muss man nicht lange suchen. Wenn er nicht ohnehin im eigenen Garten steht, dann sicher ganz in der Nähe. Der Holunderstrauch besitzt einen unverwechselbaren herb-süßen Geruch, der im Mai, wenn ihn große, cremeweiße Doldenblüten wie ein Hochzeitsflor überziehen, betäubend stark werden kann.

Die Blüten kann man ebenso nutzen wie die pechschwarzen Beeren, die im Hochsommer reifen. Allerdings sind alle Teile des Hollers bis auf die Blüten roh giftig. Daher kommt es, dass Holunderrinde als Brech- und Abführmittel im Einsatz war. Das giftige Lektin der in den Beeren enthaltenen Samen wird beim Einkochen neutralisiert. Tee aus Holunderblüten ist ein bewährtes schweißtreibendes Hausmittel bei Erkältungskrankheiten, das zudem die Abwehrkräfte stärkt. Und natürlich wurden die reifen Beeren mit ihrem dunkelroten Saft auch zum Färben von Leder, Rotwein und sogar Haaren verwendet. Heute kommt er wieder verstärkt als natürliche Lebensmittelfarbe zum Einsatz.

Gebackene Hollerblüten, sprich: frische Blütendolden, gerausgebacken in Backteig, sind eine uralte Speise. Aus den Blüten macht man auch Sirup, Gelees und Sekt, streut sie über Salate oder aromatisiert mit ihnen Essige, Marmeladen und Kompotte, denen sie eine Muskatellernote geben.

Die schwarzen Beeren kocht man zu musig-suppigem Hollerkoch ein und serviert diese wie Zwetschkenröster zu Süßem. Der Beerensaft lässt sich auch gut zu Sirup, Marmelade und Kompotten verarbeiten. Häufig wird er für Mischsäfte, etwa mit Zwetschken, genutzt.