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Wenn Beeren rieseln

Das Problem des Rieselns tritt vor allem bei Roten und Schwarzen Johannisbeeren auf, seltener bei anderen Beerensträuchern wie Stachelbeeren. Die noch grünen Früchte werden vorzeitig abgestoßen, sodass oft nur noch zwei oder drei Beeren pro Fruchtstand für eine magere Ernte verbleiben. Das kann verschiedene Ursachen haben, wobei häufig auch mehrere Faktoren zusammenwirken. Vergessen Sie aber bei aller Vorbeugung gegen das Rieseln nicht, später den erfolgreichen Beerenansatz zu schützen: Oft wird es nötig, die reifenden Früchte mit Netzen vor Vogelfraß zu bewahren.

 

Befruchtung fördern:Ein leider nicht beeinflussbarer Störfaktor ist das Wetter während oder kurz nach der Blüte: Nasskalte Witterung, Spätfröste oder auch starke Temperaturschwankungen können dazu führen, dass die Befruchtung nicht optimal ausfällt. Daher ist es ratsam, die Sträucher an einen etwas geschützten Platz zu setzen, der Wind und Wetter nicht allzu stark ausgesetzt ist. Wenn Sie neue Sträucher auswählen, sollten Sie auch auf die Anfälligkeit für das Rieseln achten, denn sie hängt nicht zuletzt von der jeweiligen Sorte ab. So neigen z. B. „Jonkher van Tets“ (rot), „Weiße Versailler“ (weiß) und „Wellington XXX“ (schwarz) stärker zum Beerenabwurf als etwa „Red Lake“, „Rolan“ (beide rot) oder „Ometa“ (schwarz). In den spätfrostgefährdeten Regionen sollten generell keine allzu früh blühenden Sorten gewählt werden.

Mangelhafte Befruchtung kann aber auch auf einen fehlenden Pollenspender hinweisen. Schwarze Johannisbeeren sollten ohnehin stets in wenigstens zwei verschiedenen, zur selben Zeit blühenden Sorten nebeneinander gesetzt werden, damit eine gegenseitige Bestäubung gewährleistet ist. Doch auch bei roten und weißen Sorten, die an und für sich als selbstfruchtbar gelten, kann eine passende Zweitsorte die Befruchtung deutlich verbessern.

 

Gut feucht halten:Eine häufige Ursache für das Rieseln ist auch Trockenheit während der Blütezeit und Fruchtbildung. Da Johannisbeeren nur flach wurzeln, können sie kaum auf tieferliegende Wasservorräte zugreifen. Achten Sie deshalb auf gleichmäßige Feuchtigkeit, und gießen Sie stets gründlich direkt in den Wurzelbereich. Ein kleiner Erdwall rund um die Strauchbasis etwa im selben Durchmesser wie die „Krone“, sorgt dafür, dass das Wasser nicht seitlich ablaufen kann und die Erde gut durchfeuchtet wird. Den größten Wasserbedarf haben Johannisbeersträucher etwa zwischen Mitte April und Mitte Juni. Außerhalb dieser Spanne miss nur gegossen werden, wenn über mehrere Wochen kein Regen fällt.

 

Ausgewogen düngen:Geben Sie Ihren Johannisbeersträuchern regelmäßig einen mineralischen Dünger?  Wenn ja, könnte es sein, dass dieser unterm Strich mehr schadet als nützt. Erhalten die Sträucher im Frühjahr reichlich Stickstoff, wird das Triebwachstum auf Kosten der Jungfrüchte gefördert, sodass diese letztlich     wegen Nährstoffunterversorgung abfallen. Meist genügt schon eine regelmäßige Kompostgabe im Herbst oder Frühjahr, um den Nährstoffbedarf der Sträucher zu decken. Werden stattdessen Dünger eingesetzt, sollten diese möglichst stickstoffarm, aber reich an Kali sein. Letzteres muss aber auf dem Düngersack als Kaliumsulfat ausgewiesen sein; denn Kaliumchlorid wird von Johannisbeeren auf Dauer schlecht vertragen. Im Allgemeinen sollten besser organische als  mineralische Dünger Verwendung finden, da die Sträucher salzempfindlich sind.

 

Tipp:

Mulchen, also die Bodenbedeckung mit organischen Materialien, wie Grasschnitt, Laub oder Rindenmulch, ist für die flach wurzelnden Johannisbeersträucher sehr empfehlenswert, zumal häufige oder gar tiefe Bodenbearbeitung hier nicht in Frage kommt. Erneuern Sie die Mulchdecke im Frühjahr jedoch erst dann, wenn keine Spätfröste mehr drohen. Andernfalls würde der Mulch die nächtlich Wärmeabstrahlung des Bodens behindern, die ein wenig dazu beitragen kann, die Blüten vor Frostschäden zu schützen.